Die Action bei der WSOP Europe nimmt von Tag zu Tag zu und wir kennen bereits die Namen von vier glücklichen Besitzern der begehrten Poker-Accessoires. Zwei davon wurden gestern vergeben, als die Finale des €2k NLH Monsterstacks und des €1k PLO-Events anstanden.
Finaler Marathon mit unglaublichem Finish
Im Finale des Events #4, dem 2.000€ NLH Monsterstack, schrieb das italienische „Comeback Kid“, Giuliano Bendinelli eine große Geschichte. In einem Feld von 419 Entries setzte sich der Champion des rekordverdächtigen EPT Barcelona Main Events von 2022 durch und marschierte nach einem spannenden Heads-up im King's Resort zu seinem ersten WSOP-Bracelet. Für den Sieg kassierte er 169.850€ und sicherte sich wie die gesamte Top Ten auch ein Ticket für das WSOPE Main Event im Wert von 10.350€.
Bendinelli startete als Bigstack in den letzten Tag, wurde jedoch kräftig auf die Probe gestellt. Er fiel zwischenzeitlich auf die Zehn-Big-Blind-Grenze, kämpfte sich aber zurück ins Spiel. An den Final Table brachte er einen 25bb-Stack, der ihn auf Platz vier der Rangliste hielt.
Das Tempo am Finaltisch gab vor allem der tschechische Backgammon-Weltmeister und frische Bracelet-Gewinner Zdeněk Žižka vor, der dieses Jahr bereits aus Vegas ein goldenes Bracelet mitbrachte (im Heads-up gegen Shaun Deeb). Der 26-jährige Lokalmatador spielte fantastisch, eliminierte vier Gegner und ging mit einem etwa vierfachen Vorsprung in das Heads-up gegen Bendinelli.
Mit Glück kann man nicht verlieren
Gleich die erste Hand im Heads-up hätte alles beenden können: Bendinelli mit 6 s 6 h traf auf A c T c, doch auf dem Flop erschien prompt ein Full House 4 s 4 c 6 c. Minuten später überlebte der Italiener ein weiteres All-in, als das Duell A h 2 h gegen A d J s mit einem Chop endete. Žižka behielt zwar die Ruhe und drückte den Gegner wieder unter zehn Blinds, aber Bendinelli schien sieben Leben zu haben.
In der nächsten Konfrontation mit A d 8 d gegen T h 8 s sah es auf dem Flop A h T c T d so aus, als sei Bendinellis Glück aufgebraucht, doch er hatte noch ein Ass im Ärmel – auf dem Turn landete A c und der nächste Double-up war perfekt. Kurze Zeit später schlug er mit K d 8d Žižkas A d J s, als auch das A c auf dem Flop nicht ausreichte – der Italiener traf den Backdoor Flush.
Den finalen Punkt setzte der Italiener im letzten Spiel, als er mit J d J c das Preflop-Duell gegen Žižkas A h T d überstand, wonach die Entscheidung gefallen war. Der frustrierte tschechische Vertreter konnte nur ungläubig den Kopf schütteln, nahm aber dennoch 115.650€ (inklusive Ticket zum ME WSOPE) mit nach Hause.
Der unsterbliche Giuliano Bendinelli sicherte sich somit nach einem unglaublichen Heads-up sein erstes goldenes WSOP-Bracelet, zu dem auch eine Belohnung von 169.850€ (inklusive Ticket) gehörte. Faszinierend bleibt zudem, dass dies nicht das erste Mal ist, dass Bendinelli nicht verlieren konnte. Auch bei seinem erwähnten EPT-Sieg fiel er auf einen einzigen Blind, den er jedoch in sechs Händen in den Titel und den Gesamtsieg verwandelte.
Platzierung | Name | Land | Belohnung |
1 | Giuliano Bendinelli | Italien | 169.850€ |
2 | Zdeněk Žižka | Tschechien | 115.650€ |
3 | Oleh Okhotskyi | Ukraine | 81.450€ |
4 | Silviu Bălțăteanu | Rumänien | 59.450€ |
5 | Jose Gaona | Mexiko | 45.000€ |
6 | Daniel Knuth | Deutschland | 35.400€ |
7 | Ioannis Chorianopoulos | Griechenland | 28.900€ |
8 | Yehonatan Behor | Israel | 24.400€ |
9 | Ratmir Kesidis | Griechenland | 21.300€ |
Sascha Wilhelm dreht das Heads-up und holt sein zweites Armband
Neben diesem Spektakel fand gestern in der Nähe des TV-Tisches auch das Finale des Events #3, 1.000€ Pot-Limit Omaha 8-Max, statt, bei dem die letzten 16 Spieler um das Bracelet kämpften. Der Deutsche Sascha Wilhelm setzte sich in einem Feld von 811 Spielern durch, überstand den Ansturm erfahrener Omaha-Experten und sicherte sich nach einem packenden Heads-up mit dem Dänen Daniel Bang-Ortmann sein zweites goldenes WSOP-Bracelet und eine Belohnung von 148.600€.
An der Spitze der letzten Sechzehn stand vor allem Omaha-Spezialist Salih Atac, an dessen Seite auch der spätere Champion Wilhelm hoch im Kurs stand. Atac, eine der Hauptfiguren des gesamten Events, landete nach einer Serie schwieriger Spots auf Platz 8. Das Ende gehörte dem bewährten Omaha-Chaos, in dem sich Bang-Ortmann zweimal zurückkämpfte, doch der deutsche Führende behielt die Nerven und marschierte zu seinem zweiten goldenen Bracelet in der Karriere.
Platzierung | Name | Land | Belohnung |
1 | Sascha Wilhelm | Deutschland | 148.600€ |
2 | Daniel Bang-Ortmann | Dänemark | 99.000€ |
3 | Filippo Ragone | Italien | 68.100€ |
4 | Vitaliy Kryza | Ukraine | 47.700€ |
5 | Tobias Peters | Niederlande | 34.050€ |
6 | Rifat Palevic | Schweden | 24.750€ |
7 | Javier Francort | Niederlande | 18.350€ |
8 | Salih Atac | Schweiz | 13.850€ |
9 | Pablo Heredia | Österreich | 10.700€ |
Quellen - YouTube, Kings-Resort, PokerNews