WSOP Paradise: Bernhard Binder holt das Rekord-Super-Main-Event für 10 Millionen Dollar

Dieses Turnier war nicht nur wegen des Geldes bemerkenswert, sondern auch wegen der Grenzen, die es überschritt. Die ursprüngliche, ehrgeizige Garantie von 60 Millionen Dollar wurde übertroffen und der endgültige Preispool erreichte dank 2.891 Entries atemberaubende 72.275.000$. Interessanterweise feuerte Michael Moncek die meisten „Bullets“ in dem Turnier mit unbegrenzten Re-entrys und gab insgesamt 364.000$ für 14 Versuche aus, kassierte aber nur 70.000$.

Der Finaltag brachte auch eine historische Neuheit. Bernhard Binder wurde der erste Spieler in der Geschichte großer Turniere, der einen Stack von über einer Milliarde Chips vor sich hatte.

Geschichten vom Final Table

Viel Aufmerksamkeit erregte Eric Wasserson, der am Vortag das Image eines Turnier-„Bösewichts“ erlangte, nachdem er einen kontroversen Slowroll mit Assen gegen Benny Glaser gezeigt hatte. Wasserson belegte schließlich den fünften Platz (2.350.000$), als Binder gegen sein A-J auf dem Turn einen Flush traf.

Einer der unerwarteten Helden war Terrance „TJ“ Reid, der seinen Presseausweis gegen Chips austauschte und bis auf den vierten Platz kam, was ihm einen lebensverändernden Gewinn von 3.000.000$ einbrachte.

Für viele Fans war Natasha Mercier die Hauptheldin. Während ihre Mutter Ghada auf die Kinder aufpasste, damit Natasha in Ruhe „spielen“ konnte, griff sie nach dem Rekord von Liv Boeree (2.800.000$) für den höchsten Gewinn einer Frau in der Geschichte von Live-Turnieren. Obwohl sie laut eigener Aussage in den letzten zwei Tagen kaum spielbare Karten bekam, kämpfte sie sich mit mutigen Bluffs auf den sechsten Platz vor (1.800.000$). Ihre Fahrt endete, als Jean-Noel Thorel am River gegen ihr A-Q einen König traf.

Natasha Mercier schrieb mit dem fünfthöchsten Live-Gewinn einer Frau in der Geschichte und witzelte, dass sie diese Summe ihrem Ehemann Jason Mercier ständig vorhalten würde. Obwohl dieser sechs WSOP-Bracelets besitzt, übertraf Natasha mit diesem Gewinn seinen höchsten Karriereerfolg (ca. 1,6 Millionen Dollar).

Erwähnenswert ist auch der Brasilianer Belarmino De Souza, der den dritten Platz belegte (4.000.000$). Kommentatoren bezeichneten sein Ausscheiden als eine der härtesten Niederlagen in der WSOP-Geschichte. Thorel traf mit 8 h 4 d am River Vierlinge, während De Souza mit seiner Hand T s 6 h gerade ein Full House vervollständigte und alle Chips in die Mitte schob.

Generationen-Duell

Als der High-Stakes-Profi Mario Mosböck vor ein paar Wochen vorhersagte, dass Bernhard Binder einer der größten Stars des Jahres 2026 wird, wusste er wohl nicht, dass sich seine Worte so schnell bewahrheiten würden. Der österreichische Online-Spezialist verwandelte diese Vorhersage im bahamaischen Paradies in Realität und holte mit dem Sieg im Super Main Event seinen erstes WSOP-Bracelet.

Das abschließende Heads-up war ein Generationenduell. Dem 27-jährigen Binder stand der 78-jährige Jean-Noel Thorel gegenüber, getrennt durch unglaubliche 51 Jahre. Thorel leistete während des fast vier Stunden dauernden Heads-up-Marathons hartnäckigen Widerstand. Binder gab nach dem Sieg zu, dass das Spiel gegen Thorel eine große Herausforderung war, da dessen Spielstil unvorhersehbar war. 

Die Entscheidung fiel, als Thorel mit K d Q s all-in ging und Binder mit A c 8 c callte. Das Board 2 h 6 c 9 s ​​​​​​​3 s ​​​​​​​8 s brachte keine Dramatik und damit den Titel zum Österreicher.

Binder, der während des gesamten Tages von einer lauten Rail unterstützt wurde, widmete den Sieg seinen Freunden. Laut ihm hätte der Sieg allein nicht dasselbe Gewicht: „Das ist das Beste an allem. Wenn ich hier allein gewesen wäre und gewonnen hätte, würde es nicht annähernd so viel bedeuten, wie jetzt, da ich mit so vielen Menschen feiern kann.“

Ergebnisse des Finaltisches vom WSOP Paradise Super Main Event

Quellen: WSOP, PokerNews, The Hendon Mob, X, YouTube