WSOP 2025: Martin Kabrhel startet als Chipleader ins $250k High Roller

Martin Kabrhel dominiert den Auftakt des teuersten WSOP-Turniers 2025
 

Die heißeste Stage der Main Pokerwelt läuft: Das größte Buy-in-Event der diesjährigen WSOP, Event #46: 250.000$ Super High Roller, lockte zum Auftakt 46 Entries. Im Rampenlicht: Martin Kabrhel. Der tschechische Highstakes-Pro war der einzige Spieler, der am ersten Tag die Vier-Millionen-Marke im Stack knackte und geht als souveräner Chipleader in Tag 2.

Kabrhel, bekannt für sein Poker-Talent und ebenso wie für sein exzentrisches Auftreten, sorgte den Tag über einmal mehr für reichlich Diskussionsstoff. Im Paris Ballroom hallten nicht nur laute Rufe wie „NOOOT LIKE THIIIIIIIS“, sondern auch Staunen über seine zahlreichen kontroversen Moves wider. Unter anderem schickte er Ex-Champion Alex Foxen an die Rails – und fesselte mit seiner Show nicht nur Mitspieler, sondern auch die Zuschauer an der Rail.

Das weiter bunt bestückte Feld lässt keine Langeweile aufkommen: Mit dabei sind Stars wie Joao Vieira (frisch gebackener $100K High Roller Champ), Isaac Haxton, Stephen Chidwick, Sean Winter, Daniel Negreanu, Jesse Lonis und Titelverteidiger Santhosh Suvarna.

Für Kabrhel ist das Event mit gemischten Erinnerungen verbunden: 2023 erreichte er Platz 3 und nahm 2.279.038$ mit, stand aber gleichzeitig wegen angeblicher Manipulationen im Fokus – mehrere Spieler forderten gar seinen Ausschluss von der WSOP.

David "ODB" Baker bricht endlich den No-Limit-Bann und holt Bracelet Nummer vier
 

Beim Event #40: 5.000$ Seniors High Roller triumphierte David “ODB” Baker nach vier harten Turniertagen und feiert damit ausgerechnet in der No-Limit Hold’em Variante seinen ersten Bracelet-Sieg. Bei insgesamt 801 Entries kassierte Baker satte 646.845$ und fügte seinem Portfolio Bracelet Nummer vier hinzu.

Bisher galt Baker vor allem als Mixed-Game-Spezialist (bereits siegreich in 8-Game, Limit Hold’em und Razz), diesmal aber sicherte er sich erstmals Gold im populärsten Format der Welt. Im Heads-Up setzte er sich gegen den bärenstarken Chuanshu Chen durch, der ebenfalls eine sensationelle Performance zeigte.

„Es ist schwer, das in Worte zu fassen. Ich habe mein Leben lang von einem No-Limit-Bracelet geträumt. Alle meine Bracelets sind besonders, aber diesmal ist es auch wegen des Preisgeldes ein großer Moment. Ich meine, 650.000 Dollar sind nicht gerade wenig Geld“, kommentierte Baker mit feuchten Augen nach dem Triumph.

Carlos Leiva steigt spontan ein – und verlässt den Tisch mit Gold
 

Im Event #42: 1.000$ Pot-Limit Omaha sorgte Carlos Leiva für einen der coolsten Momente der diesjährigen Serie: Der Argentinier meldete sich „aus einer Laune heraus“ an – und kämpfte sich unter 1.932 Teilnehmern zum Sieg, dem ersten Bracelet seiner Karriere, sowie 237.852$ Preisgeld.

Leiva startete den Finaltag als Chipleader, ließ von Beginn an keine Zweifel an seiner Dominanz aufkommen und kontrollierte das Feld nach Belieben. Zwar versuchte Runner-up Hooman Nikzad mehrfach, den Rückstand zu verkürzen, doch Leiva blieb ruhig, spielte fehlerfrei – und behielt auch im Heads-Up die Nerven.

„Klar, ich bin happy – aber ehrlich gesagt immer noch überrascht. Richtig froh bin ich, dass meine Freunde am Tisch waren und mich unterstützt haben“, sagte Leiva nach seinem Triumph. Das Preisgeld bedeutet seinen zweithöchsten Cash bislang. Er ergänzt: Der Sieg nimmt spürbar Druck für die weiteren Turniere, die er diesen Sommer anpeilt.

Leivas Bracelet zeigt eindrucksvoll, dass die WSOP immer wieder Geschichten schreibt, die alle Erwartungen sprengen – manchmal reicht ein spontaner Turnierstart zum Triumph auf der größten Pokerbühne der Welt.

Deeb verpasst erneut das nächste Bracelet
 

Event #43: 1.500$ Razz sorgte für ein denkwürdiges Finale: Allan Le setzte sich in einem umkämpften Heads-Up gegen WSOP-Star Shaun Deeb durch und holte sich nach dem Marathonturnier (472 Spieler) sein zweites Bracelet samt 126.363$ Preisgeld.

Für Deeb ist es bereits der zweite Final Table binnen weniger Tage – nach seinem kürzlichen dritten Platz bleibt das siebte Bracelet weiterhin unerreicht, aber die Jagd auf den nächsten Titel läuft heiß wie nie. Für Allan Le war es sein allererster Live-Razz-Turnierstart: „Ich liebe die Vielfalt der Games – aber mein Herz schlägt eigentlich für PLO. Das hier war tatsächlich mein Debüt in Razz“, sagte Le nach seinem Sieg.

Quellen: WSOP, PokerNews, X