Seth Davies gewinnt $250K Super High Roller – Martin Kabrhel auf Rang sieben
Das prestigeträchtigste und teuerste Event der diesjährigen World Series of Poker hat seinen Champion gefunden: Seth Davies. Der US-Amerikaner, lange als einer der besten High Stakes Pros noch ohne Bracelet geführt, erfüllte sich in Event #46: 250.000$ Super High Roller endlich seinen Traum. Davies sicherte sich nicht nur sein erstes WSOP-Bracelet, sondern auch den größten Zahltag seiner Karriere – satte 4.752.551$. Im Heads-Up bezwang er in einem kurzen, aber intensiven Duell Alex Foxen, den Titelträger von 2022.
„Ich erinnere mich noch genau, wie ich 2003 zum ersten Mal Poker im TV gesehen habe. Damals dachte ich, wie cool es wäre, selbst einmal so ein Turnier zu gewinnen“, resümierte Davies spürbar bewegt. Mit dem gewonnenen Bracelet ist er nun endgültig in die Riege der Legenden aufgestiegen und kann das Kapitel des ewigen Wartens abschließen.
Insgesamt gab es 63 Entries, womit ein massiver Preispool von über 15 Millionen Dollar erreicht wurde. Auch Martin Kabrhel mischte wieder mit – und wie. Der Tscheche, der nach dem ersten Tag sogar Chipleader war, beendete das Finale auf Rang 7 und kassierte dafür 674.359$. Seine Turnier-Performance war wie gewohnt ein Mix aus starken Reads, Emotionen und Kontroversen: Besonders während der Schlussphase sorgte Kabrhel mit hitzigen Diskussionen um die Timebanks für reichlich Gesprächsstoff am Tisch, brach aber nie mit seiner elektrisierenden Energie.
Platz |
Spieler |
Land |
Preisgeld |
1. |
Seth Davies |
USA |
4.752.551$ |
2. |
Alex Foxen |
USA |
3.060.314$ |
3. |
Thomas Boivin |
Belgien |
2.057.430$ |
4. |
Bryn Kenney |
USA |
1.446.929$ |
5. |
Chris Brewer |
USA |
1.066.731$ |
6. |
David Peters |
USA |
826.348$ |
7. |
Martin Kabrhel |
Tschechien |
674.359$ |
8. |
Ben Tollerene |
USA |
581.411$ |
9. |
Daniel Negreanu |
USA |
531.284$ |
Phil Hellmuth kurz vorm 18. Bracelet, Jason Daly holt sich den Titel
In Event #47: 2.500$ Mixed Omaha Hi-Lo 8 or Better; Seven Card Stud Hi-Lo 8 or Better ging es nicht nur um 244.674$ für den Sieger, sondern auch um die Chance für Phil Hellmuth, seine unfassbare Bracelet-Sammlung auf einen historischen 18. Titel auszuweiten. Die Pokerlegende und berüchtigte „Poker Brat“ saß am Finaltisch, musste jedoch mit Platz 3 vorliebnehmen.
Hellmuth wurde ausgerechnet vom späteren Champion Jason Daly eliminiert, der im Finale äußerst solide spielte und sich sein zweites WSOP-Bracelet sicherte. Das Event selbst war erneut ein Beweis dafür, wie tough die Competition gerade bei den weniger beachteten Mixed Games ist.
Hellmuth stand gerade gegen Ende des Turniers im Mittelpunkt – und reagierte nach seinem Aus typischerweise emotional: Nach der finalen Hand murmelte er nur leise: „Was zum Teufel ist da gerade passiert?“ Seit seinem letzten Bracelet-Sieg 2023 beim 10.000$ Super Turbo Bounty bleibt ihm der nächste Rekord vorerst verwehrt.
Platz |
Spieler |
Land |
Preisgeld |
1. |
Jason Daly |
USA |
244.674$ |
2. |
Kevin Choi |
Großbritannien |
163.085$ |
3. |
Phil Hellmuth |
USA |
112.360$ |
4. |
Tobias Hausen |
Deutschland |
78.825$ |
5. |
Jon Kyte |
Norwegen |
56.327$ |
6. |
Alexander Orlov |
Russland |
41.013$ |
7. |
Christopher Claassen |
USA |
30.439$ |
8. |
Ruiko Mamiya |
Japan |
23.036$ |
Überraschungssieg für Amateur Vongxaiburana, Isildur1 erneut ohne Bracelet
Während das Super High Roller das ganz große Rampenlicht genoss, schrieb Event #44: 10.000$ Big O Championship eine der bewegendsten Geschichten der WSOP 2025. Veerachai Vongxaiburana, 51-jähriger Trader und passionierter Freizeitspieler, schnappte sich im Finale tatsächlich sein erstes WSOP-Bracelet und dazu 784.353$.
Im Heads-Up besiegte er den vierfachen Bracelet-Gewinner Phil Hui nach einem langen, taktisch geprägten Duell. Für Vongxaiburana war es überhaupt das erste WSOP-Live-Finale seiner Karriere – umso denkwürdiger, zumal er sich gegen absolute Kaliber wie Marco Johnson und Viktor Blom (Isildur1) durchsetzen musste.
Der neue Champion, der nach eigenen Worten Poker „rein zum Spaß“ spielt und Big O als Lieblingsformat bevorzugt, sagte nach seinem Triumph: „Ich spiele schon ewig und es ist schön, endlich mal was zu holen. Es war hart. Die anderen waren viel erfahrener, aber die Karten haben auf meiner Seite gestanden.“
Viktor "Isildur1" Blom startete mit Hoffnung ins vierte WSOP-Finale dieses Sommers. Doch wieder reichte es nicht für das ersehnte Bracelet: Nach einem spektakulären dreifachen All-In wurde er – geschlagen von Phil Huis Assen – Fünfter. Die schwedische Online-Legende muss weiter auf den Live-Titel warten.
Platz |
Spieler |
Land |
Preisgeld |
1. |
Veerachai Vongxaiburana |
USA |
784.353$ |
2. |
Phil Hui |
USA |
522.878$ |
3. |
Marco Johnson |
USA |
360.711$ |
4. |
Shawn Rice |
USA |
253.276$ |
5. |
Viktor Blom |
Schweden |
181.069$ |
6. |
Christopher Demaci |
USA |
131.841$ |
7. |
Noah Kelley |
USA |
97.806$ |
8. |
Brian Battistone |
USA |
73.950$ |
Zweites Bracelet für Tyler Patterson
Im Event #49: 3.000$ 6-Handed No-Limit Hold’em feierte Tyler Patterson seinen bislang glänzendsten WSOP-Erfolg. Der US-Profi setzte sich gegen ein riesiges Feld von 1.421 Entries durch und schnappte sich mit 574.223$ sein zweites goldenes Bracelet.
Patterson überzeugte am Tisch mit lockerer, selbstbewusster Spielweise – und einem ganz eigenen Lifestyle: Während des Turniers gönnte er sich gemeinsam mit einem Freund eine strenge Saftkur. Klarer Deal: Erst mit Bracelet-Gewinn darf wieder richtig gefeiert werden. Nach der Trophy gab’s dann auch das erste Glas Champagner nach Tagen voller Obst- und Gemüsesäfte.
Patterson, seit 2007 als Profi unterwegs, unterstrich erneut: Form und Mindset sind in diesem Spiel alles. Noch am Finaltag spielte er morgens vier Birdies auf dem Golfplatz und startete dadurch mit maximalem Selbstvertrauen in seinen Poker-Arbeitstag.
Platz |
Spieler |
Land |
Preisgeld |
1. |
Tyler Patterson |
USA |
574.223$ |
2. |
Matthew Wantman |
USA |
382.774$ |
3. |
Michael Walsh |
USA |
267.626$ |
4. |
Andy Wilson |
Großbritannien |
189.863$ |
5. |
Yohwan Lim |
Südkorea |
136.701$ |
6. |
Jakub Michalak |
Polen |
99.913$ |
Zweites Bracelet für Joey Couden im massiven SALUTE to Warriors
Im Event #45: 500$ SALUTE to Warriors No-Limit Hold’em setzte sich Joey Couden durch – und das bei stolzen 3.937 Entries. Damit wurde ein Preispool von 1.687.170$ erzielt. Couden kassierte für seinen Triumph 187.937$ und sein zweites goldenes Bracelet.
Am Finaltisch ließ Couden nichts anbrennen: Nachdem Tim Caziarc auf Rang 8 bustete, eliminierte er nahtlos alle verbleibenden Gegner innerhalb nur einer Stunde – der perfekte Siegeslauf.
Neben dem sportlichen gab es einen wohltätigen Aspekt: Von jedem Buy-In gingen 40$ direkt an Organisationen für Kriegsveteranen, insgesamt kamen so über 155.000$ für den guten Zweck zusammen.
Platz |
Spieler |
Land |
Preisgeld |
1. |
Joey Couden |
USA |
187.937$ |
2. |
Richard Buckingham |
USA |
125.034$ |
3. |
Ofer Saha |
USA |
92.221$ |
4. |
Yu Hsiang Huang |
Taiwan |
68.619$ |
5. |
Alexander Savchenko |
Russland |
51.511$ |
6. |
Brandon Sowers |
USA |
39.015$ |
7. |
Roger Hendren |
USA |
29.818$ |
8. |
Tim Caziarc |
USA |
22.998$ |
9. |
Luciano Melo |
Brasilien |
17.901$ |
Quellen: WSOP, PokerNews, Wikipedia