KK vs AA und der Beginn des Chaos
Der Finaltisch hatte kaum begonnen, als ein Moment eintrat, der jeden Spieler hätte brechen können. Bansel findet sich mit Pocket Kings in einer Situation wieder, in der Pocket Aces ihm gegenüberstehen. Es ist nicht nur ein Cooler – es ist reine Turnierbrutalität am Finaltisch der EPT. Ein Wunder bleibt aus, Bansels Stack fällt auf ein Minimum und er hat buchstäblich nur noch einen Chip and a Chair. Trotzdem bewahrt er Ruhe, Humor und Gelassenheit – er weiß, dass er noch überleben kann.
Die folgenden Minuten gehören zu den härtesten im Turnierpoker. Bansel bleibt mit einem Drittel des Big Blinds, er überlegt, ob es überhaupt Sinn macht, ante zu riskieren oder ob er besser eine weitere Hand abwartet. Kommentatoren geben offen zu, dass es für solche Stacks keinen Leitfaden gibt. Jede Entscheidung ist extrem wichtig, da neben ihm weitere Short Stacks sitzen. Die Payjumps betragen Hunderttausende, was die Situation noch anspruchsvoller macht.
Die Fahrt, die das gesamte Turnier verändert
Und dann geht es los. All-in für ein paar Chips. Sieg. Nächstes All-in. Nächster Sieg. Bansel schafft es vom absoluten Tiefpunkt zurück ins Spiel und ist plötzlich nicht mehr nur ein "toter Mann am Tisch". Aus 50.000 Chips werden innerhalb weniger Hände 1,5 Millionen. Nicht durch verrücktes Glückspiel, sondern durch Geduld und dadurch, dass die anderen gezwungen sind, gegeneinander zu spielen. Es ist das perfekte Beispiel dafür, warum ein Short Stack niemals vollständig draußen ist.
Während andere fallen, geht es für Bansel weiter. Er überlebt weitere Flips, erlangt weitere Payjumps und aus dem Spieler, der „schon lange draußen sein müsste“, wird eine der Hauptgeschichten am Finaltisch. Schließlich endet sein Weg auf dem 5. Platz, aber die Art, wie er dort hingekommen ist, überstrahlt sogar den Kampf um den Titel. Von einem Drittel eines Blinds zu einem stabilen Stack und Respekt des gesamten Tisches. Die „1,5 Milliarden Menschen“, die er repräsentiert, wie er selbst sagt, hat er mehr als würdevoll vertreten.
Die schwersten Folds des Abends
Der Finaltisch bringt auch Momente, die Turnierpoker besser definieren als jede Solver-Strategie. Einheimischer Tscheche steht vor der Entscheidung, Pocket J s J h in einen 3-bet zu folden, mit nur ein paar Blinds hinter der Linie. Nicht weil die Hand nicht stark ist, sondern weil die ICM-Mathematik und die bevorstehenden Bustouts anderer Spieler den Fold theoretisch richtig machen… zumindest theoretisch.
Die Entscheidung geht jedoch anders aus. Die Chips des Tschechen gehen in die Mitte und im Showdown ist es eine Katastrophe – gegen Q s Q d und A h A d. Die Asse halten und das Turnier endet für den Tschechen brutal, schnell und ohne Gnade.
Deal, Heads-up und neuer EPT Prag Champion
Nach einem 3-Wege-Deal und der Eliminierung des türkischen Spielers Gkatzas zieht das Finale in den Heads-up zwischen Matan Krakow und Bor Catalus um. Beide spielen aggressiv, ohne Angst und mit dem klaren Ziel – sich in die Geschichte einzuschreiben.
Obwohl der Heads-up über 70bb tief war und die Spieler ähnliche Stacks hatten, war es schnell vorbei. Alles entscheidet sich auf dem Flop 4 h K d 5 h, wo es zum All-in und Call kommt – Kurtulus ist mit einem Paar 8 h 8 d vorne, doch Krakow bleibt mit 7 d 6 d noch im Spiel. Der Turn A d eröffnet weitere Outs und Krakow hat plötzlich 30% Gewinnchance.
Der River 4 d ist eine dieser Outs, besiegelt das Schicksal des israelischen Spielers und beendet das Turnier. Matan Krakow wird Sieger des Main Events der EPT Prag 2025, nimmt 778.000€ mit nach Hause, eine Trophäe und den wertvollen Titel.
Der Finaltisch in Prag war nicht von perfekten GTO-Entscheidungen geprägt. Es ging ums Überleben, um die Psyche, um den ICM-Druck und darum, dass manchmal ein Chip und ein Stuhl ausreichen, um die ganze Geschichte zu ändern. Genau deshalb verfolgen wir diese Turniere.
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Quellen - YouTube, WSOP, PokerNews
