Super High Roller Bowl X: Koon beißt sich im Heads-up die Zähne aus - Joao Simão holt sich den Titel für 1.100.000$

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SHRB: Die Marke, die High Roller zu einer eigenen Champions League machte

Der Super High Roller Bowl (SHRB) wurde 2015 als exklusive Präsentation der höchsten Einsätze ins Leben gerufen – bei der Premiere mit einem Buy-in von 500.000$ und wurde sofort zum Maßstab des Prestiges für Elite-Profis und die größten „Bosse“ der Live-Turniere. In den folgenden Jahren wurde der SHRB meist für 300.000$ oder 250.000$ gespielt, aber die Marke griff auch nach speziellen Ausgaben und bewegte sich historisch gesehen in einem Bereich von etwa 102.000$ bis 500.000$. Auf der Siegerliste finden sich Namen wie Brian Rast, Rainer Kempe oder Christoph Vogelsang, aber auch der dreifache Champion Justin Bonomo, Isaac Haxton oder Daniel Negreanu – eine Galerie, die aus dem SHRB einen „Titel“ an sich macht.

Das zehnte Jubiläum

Im Jubiläumsjahr SHRB X startete der erste Tag mit 16 Entries, doch die Registrierung blieb auch für den nächsten Tag offen. Jason Koon setzte das Tempo, indem er als Einziger einen siebenstelligen Stack eintütete, gefolgt von Thomas Boivin, Joao Simão, Sam Soverel und Igor Yaroshevskyy. Im Spiel waren auch Daniel Negreanu und Stephen Chidwick, aber der Tag war unerbittlich: Nick Petrangelo, Brandon Wilson, Jeremy Ausmus, Ben Tollerene und Umang Dattani schafften es nicht weiter.

Am zweiten Tag gab es sieben weitere späte Entries (unter anderem Nick Schulman, Bryn Kenney, Dan Smith und Alex Foxen), und der SHRB X erreichte schließlich insgesamt 23 Entries. Aus dem Spiel fielen unter anderem Daniel Negreanu, Alex Foxen, Dan Smith, Stephen Chidwick, Daniel Rezaei und Andrew Lichtenberger. Als sich der Staub legte, gingen nur Soverel, Koon, Simão, Schulman und Obara in den letzten Tag – und alle anderen mussten sich den Ring, für zumindest dieses Jahr, abschminken.

Ein unglaublicher Wendepunkt im Heads-up

Der letzte Tag begann direkt an der Bubble – fünf Spieler, vier bezahlte Plätze und die Nerven bis zum Zerreißen gespannt. Der traurige Mann des Moments war Jun Obara: Zuerst rannte er mit Königen gegen Asse von Sam Soverel, und als er nur noch drei Blinds hatte, schied er endgültig nach einer Niederlage mit QJ gegen Simãos A2 aus. In diesem Moment war klar, dass allen verbleibenden der Mindestertrag von 200.000$ gesichert war – doch in dieser Konstellation kam niemand für den Min-Cash.

Ein paar Hände später verabschiedete sich Nick Schulman aus dem Turnier, dann war Soverel an der Reihe: Seine Zehner trafen auf Koon's A-8, und ein Herz-Run drehte eine Flush für Koon. Das Turnier ging in das abschließende Heads-up, und wer ein schnelles Ende erwartete, täuschte sich. Jason Koon begann das Heads-up mit einem Vorsprung, den er auf fast 8:1 ausbaute – und er hatte den Brasilianer mehrmals nahezu besiegt. Doch Simão weigerte sich, aufzugeben.

Der härteste Schlag für Koon kam, als er Simãos All-in mit K-Q gegen K-5 in Diamond snap-callte – und das Deck setzte anstelle eines Punktes ein Ausrufezeichen: Drei Fünfen fielen auf den Tisch und Simão floppte quads. Koon übernahm erneut die Initiative, doch der nächste Wendepunkt kam, als Simão erneut ein Wunder brauchte – mit A-5 gegen Zehner und ein Ass auf dem Turn brachte ihm das Wunder. Ab diesem Moment steuerte der Brasilianer das Tempo, und als Koon in der letzten großen Konfrontation Fünfen gegen Simãos Achten in die Mitte schob, schloss sich die Geschichte für Koon, mit dem zweiten Platz für 650.000$.

Endergebnisse: 

Platzierung Spieler Land Gewinn
1 Joao Simão Brasilien 1.100.000$
2 Jason Koon USA 650.000$
3 Sam Soverel USA 350.000$
4 Nick Schulman USA 200.000$

 

Quellen – PGT, X