Luca Pagano im Olga Poker Podcast: Misserfolg bringt uns voran, aber man muss dem Glück eine Chance geben

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Von Zufall zur Profiszene

Lucas erster Kontakt mit Poker war reiner Zufall. Im Casino reizten ihn weder Roulette noch Blackjack, also entschied er sich, etwas Neues auszuprobieren. Er begann Poker zu spielen und war sofort fasziniert davon, dass nicht alle Spieler am Tisch verlieren. „Ich sah, dass einige Spieler regelmäßig gewinnen. Da dachte ich, wenn ich es lerne, könnte es mehr sein als nur ein Spiel.“

Luca kaufte sich Bücher, flog nach Kalifornien, besuchte dort die Pokerclubs und kehrte vorbereitet zurück. Beim ersten European Poker Tour Turnier in Barcelona schaffte er es gleich an den Final Table. Es war der Beginn einer großen Reise. „Ich kann das Glück nicht für mich beanspruchen, aber ich war bereit, als die Chance kam.“

Campione als neues Poker-Zuhause

Heute leitet er den neuen PS Pokerraum in Campione – einem italienisch-schweizerischen Städtchen, das als Pokerzentrum wieder auflebt. Ein Ort, der die Leidenschaft für das Spiel mit einem inklusiven Ansatz verbindet. „Wir möchten, dass jeder Poker genießen kann. Ob man ein Turnier für 50 Euro spielt oder High Roller für Tausende, das Erlebnis sollte in jedem Fall stark sein.“ Luca glaubt, dass die Zukunft des Pokers in Gemeinschaften und Räumen liegt, die sowohl professionell als auch zugänglich sind.

Campione hat laut Luca enormes Potenzial. Er möchte hier Events schaffen, die nicht nur die Poker-Community, sondern auch Schachspieler, E-Sportler und Kreative zusammenbringen. Poker sieht er als Tor zu einem breiteren Spektrum von Erlebnissen.

Mentoren, Niederlagen und die Psychologie des Pokers

Luca spricht offen über Phasen, in denen es nicht lief und er mit Zweifeln kämpfen musste. In genau dieser Zeit halfen ihm die ehemaligen Champions Greg Raymer und Joe Hachem. „Sie nahmen mich zum Abendessen mit und sagten mir, ich müsse glauben. Dieser Abend veränderte alles.“

Er meint, das schlimmste Gefühl ist zu wissen, dass man nicht wegen Pech, sondern wegen schlechtem Spiel versagt hat. Deshalb betont er die Wichtigkeit des Mindsets und der Fähigkeit, mit Misserfolgen umzugehen. „In Italien haben wir Angst vor Misserfolg. Aber genau dieser bringt uns weiter.“

Leben jenseits des Pokers

Abseits vom Poker beschäftigt sich Luca mit Technologien, E-Sports und seiner Familie. In jungen Jahren programmierte er am Commodore 64, später widmete er sich Schach und Backgammon. Nach einer Pokerpause wechselte er ins E-Sport-Geschäft, wo er versuchte, Wissen aus Poker-Events in diesen neuen Bereich zu übertragen.

Sein Herz hängt auch an der Entwicklung künstlicher Intelligenz. „AI wird die Welt verändern. Für Entwickler kann es eine Herausforderung sein, aber wenn sie es richtig angehen, kann es auch eine Chance sein.“ Und was würde er tun, wenn er kein Poker spielen würde? Ohne zu zögern, antwortet er: „Ich würde programmieren.“ Aber mit einem Lächeln fügt er hinzu, dass er einmal Spieler – immer Spieler bleibt.

 

 

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Quellen:  PokerNews, PGT, YouTube, OctopiPoker