Interview mit dem The Festival Champion: Ondřej Már – „Endlich, nach 15 Jahren!“

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Am Finaltag startete er als Vierter im Chipcount, doch mit steigendem Selbstbewusstsein wuchs auch sein Stack. Ohne einen Deal zu machen, erreichte er das abschließende Heads-up gegen den Schweden Oliver Kubalek. Die Entscheidung fiel in einer spektakulären Hand: Mit A-3 gegen Q-Q trat das Schicksal dramatisch in den Vordergrund – ein Ass am River brachte ihm nicht nur den Sieg, sondern auch die Siegprämie von 91.001€, was fast 2,2 Millionen Kronen entspricht.

Dieser Sieg ist der bislang größte Erfolg in Márs Karriere und hob seine gesamten Live-Gewinne auf mittlerweile 425.945$. Ondřej unterstrich damit seinen festen Platz in der tschechisch-slowakischen Pokerszene. Direkt nach seinem beeindruckenden Erfolg konnten wir mit Ondřej sprechen und dabei nicht nur einen Blick hinter die Kulissen seines Sieges werfen.

 

Wie fühlt sich der Sieg für dich an?

Klar, ich bin super happy, dass es endlich geklappt hat. Es ist eine Menge Geld und natürlich auch Prestige – so ein großes Turnier zu gewinnen bedeutet mir richtig viel.

Wie liefen deine Tage vor dem Finale?

Ich bin am Freitag angereist und habe an diesem Tag gleich zwei Flights gespielt, am Samstag dann nochmal zwei. Erst im vierten, also im letzten Versuch, lief es richtig – dieser Run brachte mich nicht nur an den Final Table, sondern letztlich auch zum Sieg.

Was hast du mit deiner Siegprämie vor?

So ganz habe ich noch keinen klaren Plan. Einen Teil werde ich sicher weiter in Poker investieren – vielleicht in Buy-ins für größere Events – und einen Teil möchte ich anlegen, aber wie genau, das lasse ich noch offen.

Wird dieser Erfolg etwas an deiner Poker-Routine verändern?
Eigentlich nicht groß. Vielleicht spiele ich ab und zu größere Turniere, aber im Prinzip möchte ich mein Tempo beibehalten und weiter so spielen wie bisher.

Wie oft sitzt du am Pokertisch?

Live spiele ich etwa zwei bis dreimal im Monat und am Wochenende geht’s online zur Sache. Meistens spiele ich abends, Freitag, Samstag und Sonntag – dann sitze ich schon gerne mal sieben Stunden am Stück an den Tischen.

Wie bildest du dich im Poker weiter? Welche Lernquellen nutzt du?

Ich bin Mitglied auf mehreren Trainingsplattformen. Momentan nutze ich vor allem PokerCode – die Coaching-Seite von Fedor Holz und Matthias Eibinger. Außerdem arbeite ich regelmäßig mit dem GTO Lab. Früher habe ich viel mit Run It Once gemacht und habe auch einige Erfahrungen mit tschechischen Trainingsvideos gesammelt. Insgesamt habe ich schon viele Tools und Methoden ausprobiert.

Wobei haben dir diese Trainingsmaterialien am meisten geholfen?

Am meisten habe ich von PokerCode profitiert – da habe ich verstanden, wie Standard-Ranges aussehen, wie man solide Grundstrategien entwickelt und grundlegende Exploits erkennt. Das hat mir geholfen, meinen eigenen Ansatz im Spiel zu festigen.

Gab es vor diesem Event ein für dich besonders wichtiges Turnier?

Um ehrlich zu sein: Nicht wirklich – es gab mehrere besondere Events, aber keines kommt an diesen Sieg heran.

Planst du in Zukunft, wieder einer regulären Arbeit nachzugehen, oder konzentrierst du dich ganz auf Poker?

Ich lasse mir alle Optionen offen und schaue, was die Zukunft bringt und welche Chancen kommen.

Was reizt dich am meisten an Poker?

Mich begeistert das Spiel an sich. Es macht mir Spaß, mich immer weiter zu verbessern, den Wechsel zwischen Online und Live Poker zu erleben – und klar, zu gewinnen ist natürlich das Schönste. Wenn’s läuft, ist Poker das beste Gefühl überhaupt.