Ein Märchen wird wahr
Die Pokerwelt blickte gestern gebannt nach Montenegro, wo das Finale des rekordverdächtigen Triton Invitational Events mit einem astronomischen Buy-in von 200.000$ über die Bühne ging. Und mittendrin: Aleksa Pavicevic – ein Amateur, der sich erst in letzter Minute für die Teilnahme entschied. „Eigentlich wollte ich nur ein paar freie Tage genießen, Freunde treffen, die Atmosphäre aufsaugen. Ich hätte nie gedacht, dass ich es so weit schaffe“, erzählte er später.
Doch was folgte, war pures Poker-Gold. In einem Feld aus 133 Top-Pros und Business-Titanen kämpfte sich Pavicevic an den Finaltisch – obwohl Namen wie Seth Davies, Taylor Von Kriegenbergh oder Ramin Hajiyev als klare Favoriten galten. Am Ende war es jedoch der Montenegriner, der alle überraschte.
Kings vs. Aces: Die Hand, die alles veränderte
Kurz vor dem Heads-up fand der Schlüsselmoment des Turniers statt. Das war zweifellos der Showdown Pavicevic K d K c gegen Ismayilov A h A d – 145 Big Blinds im Pot. Javid Ismayilov schob all-in und Pavicevic callte. Nach dem Flop 4 d 4 s J h sah es so aus, als würden dem Gastgeber nur noch zwei Big Blinds bleiben, doch der Turn K h drehte das ganze Turnier auf den Kopf. Der River 3 c änderte nichts mehr und Pavicevic ging mit massivem Chip-Lead ins Heads-up.
Drama bis zur letzten Karte
Seth Davies, einer der angesehensten Pros der Szene, dachte aber nicht daran, kampflos aufzugeben. Obwohl er nur noch ein Elftel der Chips hatte, schaffte er drei Double-ups in Serie – und plötzlich war das Spiel wieder offen. Ein spektakuläres Comeback lag in der Luft.
In der letzten Hand limpte Pavicevic vom Button mit 5 h 2 h, Davies checkte mit K h 3 d. Der Flop K d 7 h 3 s brachte Davies Two Pair und die Sensation schien greifbar. Der Turn A h gab Pavicevic einen Flush- und Straight-Draw. Nach einer Serie von Bets kam am River T h, der den Flush vervollständigte. Pavicevic ging all-in und Davies callte nach längerer Überlegung. „Ich hab’s“, sagte Pavicevic trocken, als er seine Karten umdrehte.
Final Table – Ergebnisse:
Platz |
Spieler |
Land |
Gewinn |
1. |
Aleksa Pavicevic |
Montenegro |
6.180.000$ |
2. |
Seth Davies |
USA |
4.190.000$ |
3. |
Javid Ismayilov |
Aserbaidschan |
2.793.000$ |
4. |
Eric Wasserson |
USA |
2.287.000$ |
5. |
Taylor Von Kriegenbergh |
USA |
1.835.000$ |
6. |
Maher Nouira |
Tunesien |
1.423.000$ |
7. |
Ramin Hajiyev |
Aserbaidschan |
1.053.000$ |
8. |
Joni Jouhkimainen |
Finnland |
774.000$ |
9. |
Thomas Santerne |
Frankreich |
617.000$ |
Triton Poker hat einmal mehr gezeigt, dass es für Luxus, Prestige und höchste Pokerklasse steht – aber auch ein Ort ist, an dem neue Sterne hell aufleuchten können. Der Sieg von Pavicevic beweist: Mut, Leidenschaft und ein wenig Glück können selbst die Elite überstrahlen. „Ich bin ohne Erwartungen gekommen – wollte einfach nur Sonne tanken und die Stimmung genießen“, sagte der Champion nach seinem Sensationslauf.
Quellen: Triton Poker Series, YouTube