Als Poker noch mit der Pistole und mit Mut gespielt wurde
In den späten 1950er Jahren formierten sich drei Texaner – Doyle Brunson, Amarillo Slim und Sailor Roberts – zu einem unschlagbaren Trio. Sie lebten wie Pokernomaden, zogen durch die Südstaaten der USA und hatten immer Bargeld, Pistolen und Karten dabei. Ihr einziges Ziel: ein Spiel zu finden, in dem die Gegner reich, aber unerfahren waren.
„Damals brauchte man nicht nur gute Karten, sondern auch Mut. Manchmal konnte man Geld gewinnen, manchmal eine Kugel“, sagte Doyle Brunson in seiner Autobiografie The Godfather of Poker. Ein treffender Blick auf die riskante Welt des Pokers in seinen frühen Tagen.
Slim war der Showman am Tisch, ein Meister des Charmes und dafür bekannt, alles zu erreichen. Doyle hingegen war der ruhige Stratege, der mit klugen Zügen überraschte. Roberts, der „Sailor“, hatte den Ruf, ein harter Spieler mit militärischer Disziplin zu sein.
„Ich bezweifle, dass es jemals drei Spieler wie uns geben wird“, sagte Amarillo Slim in einem Interview. „Wir konnten uns immer gegenseitig unterstützen, wenn einer von uns müde oder unwohl war. Doyle, Sailor und ich haben unser Leben darauf ausgerichtet, drei der besten Pokerspieler der Welt zu werden.“
Drei Legenden, drei WSOP-Bracletgewinner
Trotz ihrer engen Freundschaft im echten Leben mussten die legendären Spieler irgendwann getrennte Wege gehen. Ihre Partnerschaft dauerte rund sieben Jahre, bis ein katastrophaler Trip nach Vegas sie dazu brachte, ihre Zusammenarbeit zu beenden. Quellen berichten, dass sie fast ihre gesamte Bankroll verloren.
Es war nicht das letzte Mal, dass sich die drei Texaner an einem Tisch trafen. Nach Jahren des Reisens und Spielens schrieben sie Geschichte und hinterließen ihren Namen in der World Series of Poker:
- Amarillo Slim gewann 1972 das WSOP-Main Event und wurde zu einem Botschafter des Spiels, der im Fernsehen auftrat, Bücher schrieb und Prominente zu verrückten Wetten herausforderte.
- Sailor Roberts gewann den Titel im Jahr 1975. Er war in der Öffentlichkeit weniger bekannt, genoss aber unter den Spielern ein hohes Maß an Respekt.
- Doyle Brunson dominierte das WSOP-Main Event 1976 und 1977, beide Male mit der gleichen Schlusshand: 10-2, die immer noch als die "Doyle Brunson Hand" bezeichnet wird. Insgesamt konnte Doyle bei der WSOP 37 Geldgewinne verbuchen, von denen er 10 Bracelets gewann.
Das Ende einer Ära, die nie zu Ende gehen wird
Traurigerweise ist keiner aus diesem legendären Trio mehr unter uns. Roberts starb 1995, Slim 2012 und Doyle Brunson verließ uns 2023. Doch ihr Vermächtnis lebt weiter, in jeder Hand, jedem WSOP-Bracelet und jedem Spieler, der von einem großen Sieg träumt.
Quellen - Wiki, PokerNews, WSOP, The Sporting Tribune, Fox 9