Sir Richard Branson ist ein Name, der mit Abenteuer, Innovation und den Grenzen des Geschäfts verbunden ist. Bereits 1970 gründete er die Virgin Group, die nahezu jeden Bereich eroberte – von Musik über Luftfahrt bis hin zu Weltraum. Er ist bekannt für seine charismatische Persönlichkeit, seinen Mut und seinen Drang, Grenzen zu überschreiten. Weniger bekannt ist jedoch, dass Branson auch eine Leidenschaft für Poker hat – nicht nur als Spieler, sondern auch als Visionär, der glaubt, dass dieses Spiel ein Teil eines hochwertigen Lebens sein kann.
Primäre Karriere und weltweite Erfolge
Richard Branson startete als junger Unternehmer, als er mit 16 Jahren das Studentenmagazin Student gründete. Obwohl er mit Legasthenie zu kämpfen hatte und das traditionelle Bildungssystem nicht geeignet für ihn war, zeichnete er sich schon in jungen Jahren durch außergewöhnliche Kreativität und Entschlossenheit aus.
1972 gründete er Virgin Records. Sein erster bedeutender Vertrag war mit Mike Oldfield, dessen Album "Tubular Bells" ein internationaler Hit wurde und Virgin buchstäblich an die Spitze der Musikverlage katapultierte. Branson scheute sich nicht, gegen den Strom zu schwimmen – er unterstützte auch Punkbands wie die Sex Pistols, die von anderen Labeln abgelehnt wurden. Schnell erarbeitete er sich den Ruf, Raum für Rebellion, Innovation und eigenartiges Handeln zu schaffen.
In den folgenden Jahrzehnten expandierte Branson die Marke Virgin in Bereiche wie:
- Luftfahrt (Virgin Atlantic)
- Mobilfunk (Virgin Mobile)
- Zugverkehr (Virgin Trains)
- Weltraumtechnologie (Virgin Galactic)
- Luxuskreuzfahrten (Virgin Voyages)
Er ist bekannt für seine extravaganten Marketingaktionen – flog mit einem Ballon um die Welt, sprang im Brautkleid aus der Höhe oder bediente persönlich Passagiere im Flugzeug in Damenkleidung. Doch hinter der Show steckte immer eine klare Vision: den Menschen neue Erlebnisse zu bieten.

Der Weg zum Poker
Branson ist kein professioneller Spieler und hat das nie behauptet. Doch Poker fand seinen Platz in seinem Leben als Form der Entspannung, Strategie und sozialen Interaktion. Oft veranstaltet er private Pokerabende auf seiner Privatinsel Necker Island, bei denen Milliardäre, Visionäre, Wissenschaftler und gelegentlich auch Prominente am Tisch sitzen. Angeblich entstanden hier einige Ideen für neue Virgin-Projekte – an Tischen mit Blick auf die Karibik.
Einer dieser Abende ist seinen Gästen besonders in Erinnerung geblieben: Während eines Pokerabends verlor Branson einen großen Pot mit einem Full House gegen Quads. Anstelle von Frustration lachte er, bestellte Champagner für alle und bemerkte: „Im Geschäft wie im Poker gilt eines – wenn du verlieren musst, tu es mit einem Lächeln.“ Dieser Moment spiegelt seinen Ansatz zum Leben und zum Spiel wider – mit Leichtigkeit, Humor und Respekt.
Im Jahr 2023 tat sich Branson mit der World Poker Tour (WPT) zusammen und startete über seine Firma Virgin Voyages das Konzept von Pokerturnieren auf luxuriösen Kreuzfahrtschiffen. Spieler konnten so die Kombination aus professionell organisiertem Turnierpoker, Fünf-Sterne-Küche und endlosem Meer genießen.

Auf einer dieser Reisen trafen sich Spieler von drei Kontinenten. Darunter junge "Online-Reg´s" aus Europa, amerikanische Unternehmer und Freizeitspieler aus Asien. Branson war mehrfach direkt am Tisch – ohne Bodyguards, in aufgeknöpftem Hemd, mit dem Enthusiasmus, den er einst im Virgin-Studio hatte. Es ging nicht um eine Ausstellung, sondern um Neugier. Er wollte verstehen, warum Poker die Menschen fasziniert. „Poker fasziniert mich. Es ist eine Kombination aus Strategie, Intuition und der Fähigkeit, Verluste zu verkraften – genau wie im Geschäft“, schrieb er auf Instagram.
Branson sagt, dass das Geheimnis des Erfolgs darin liegt, die Reise zu genießen – nicht nur das Ziel. Am Pokertisch zeigt sich das genauso wie im Geschäft: „Wenn du dabei keinen Spaß hast, machst du es falsch.“ Seine Philosophie, bekannt als Virgin Spirit, verbindet Spiel, Freude und den Mut, Risiken einzugehen.
Auswirkungen und Beitrag für Poker
Richard Branson hat nicht nur sein Gesicht zum Poker gebracht – er hat eine neue Art des Denkens über das Spiel eingeführt. Die Zusammenarbeit von WPT und Virgin Voyages zeigt, dass Poker Teil eines erstklassigen Erlebnisses sein kann, nicht nur der Casino-Kultur. Es entsteht ein Raum, in dem Poker nicht für Geld gespielt wird, sondern für Geschichten, Gemeinschaft und Herausforderungen.
Er hilft, das Bild von Poker aus dunklen Räumen ins Licht zu rücken – mit Blick auf das Meer, in Gesellschaft von Führungspersönlichkeiten, Kreativen und Menschen, die Herausforderungen lieben. Sein Ansatz öffnet Türen auch für diejenigen, die vielleicht bisher dachten, dass Poker nichts für sie sei. Gleichzeitig zeigt er, dass ein Spiel, das auf Risiko, emotionaler Kontrolle und Strategie basiert, seinen Platz auch in der Luxuswelt hat – und dass es eine weitere Form des mentalen Abenteuers sein kann.

Die Geschichte von Richard Branson ist ein Beweis dafür, dass Geschäft, Leben und Poker gemeinsame Grundlagen haben: Mut, Kreativität und die Fähigkeit, Druck standzuhalten. Er spielt nicht für Titel, er spielt nicht für Geld – er spielt für die Herausforderung und das Erlebnis des Spiels. Wie im Geschäft glaubt er auch am Pokertisch, dass diejenigen am meisten gewinnen, die keine Angst haben, anders zu denken. In seinem Fall gilt, dass wenn man schon alles erlebt hat – vom Studio mit Mike Oldfield bis zum eigenen Raumschiff – Poker ein weiteres Kapitel sein kann, das sich lohnt.
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