Dan Bilzerians Unternehmen unter Betrugsverdacht – Vater ebenfalls angeklagt!
In einem kürzlich veröffentlichten zweiteiligen Artikel haben wir einen genaueren Blick auf das Leben von Dan Bilzerian geworfen, dem Playboy-Pokerspieler, der angibt, bei privaten Cash-Games Millionen von Dollar gewonnen zu haben.
Die Glaubwürdigkeit dieser Behauptungen wurde von vielen in Frage gestellt, wodurch die Frage, woher Dan so viel Geld hat, offen bleibt. Es wird spekuliert, dass sein Vater Paul, der früher als Spezialist für Firmenübernahmen tätig war, dahintersteckt. 1989 wurde er jedoch in neun Fällen im Zusammenhang mit Wertpapieren verurteilt und erhielt eine vierjährige Haftstrafe, von der er nur 13 Monate verbüßte. Paul Bilzerian wurde außerdem zu einer Zahlung von $62,3 Millionen an den Staat verurteilt, die er jedoch nie beglich, weil er angeblich kein Geld hatte.
In den Jahren nach dem Vorfall hat Dan Bilzerian in sozialen Medien seinen Lebensstil als Millionär zur Schau gestellt, der aus teuren Autos, Waffen, Privatjets, Luxusimmobilien und Yachten besteht. Dadurch kamen viele Fragen auf, woher er das Geld für diesen extravaganten Lebensstil beziehe. Sofort wurde der Name seines Vaters genannt, doch Dan behauptete, dass sein Treuhandfond, der angeblich einen Wert von über $96 Millionen haben sollte, nur $1,5 Millionen wert sei und dass er das gesamte Geld bei privaten Pokerspielen mit wohlhabenden Millionären und Milliardären verdient habe. Er gab an, dass er allein durch das Pokerspielen über $50 Millionen gewonnen haben müsse.
Neue Informationen könnten mehr Antworten bringen
Eine kalifornische Grand Jury hat am Donnerstag Paul Bilzerian, Ignite und Scott Rohleder wegen Betrugs angeklagt. Dan Bilzerian, der CEO von Ignite, und Scott Rohleder, der langjährige Buchhalter der Familie, stehen in der Mittelpunkt des Verfahrens.
Die Bundesermittler werfen Paul Bilzerian vor, Ignite verwendet zu haben, um einen Teil des Geldes, das er seit Jahrzehnten der US-Börsenaufsicht (SEC) schuldet, zu verbergen. Dans Vater behauptet seit Jahren, er sei pleite und könne daher keine Zahlungen an den Staat leisten. Der Anklageschrift zufolge sollen sich Paul Bilzerian, Ignite und Scott Rohleder verschworen haben, um die SEC durch Briefkastenfirmen an der Eintreibung des Urteils zu hindern.
Wie lauten die Anklagepunkte?
Paul Bilzerian hat die USA vor Jahren verlassen und lebt mittlerweile in St. Kitts und Nevis. Über Jahre hinweg hat er alles unternommen, um die Begleichung seiner Schulden gegenüber dem Staat zu vermeiden, die mittlerweile über $180 Millionen betragen. Laut dem Justizministerium hat er allein in den letzten sechs Jahren mithilfe seines Buchhalters Rohleder Millionen von Dollar an Ignite International Brands Ltd. überwiesen. Der Transfer soll über eine Briefkastenfirma erfolgt sein.
Laut Staatsanwaltschaft ist Dan Bilzerian zwar der offizielle CEO von Ignite, jedoch überwachen angeblich sein Vater und Rohleder den Betrieb, die Strategie, das Marketing und die Mittelbeschaffung. Nachdem Paul Bilzerian von den Bundesbehörden erfuhr, dass man über seine Rolle bei Ignite Bescheid wusste, gab die Firma einen Bericht heraus, in dem Paul Bilzerian und Scott Rohleder nur als "unbezahlte Berater" aufgeführt waren.
Die Staatsanwaltschaft beschuldigt die Eigentümer von Ignite außerdem, ihre Investoren getäuscht zu haben, indem sie die Verkaufszahlen des Unternehmens künstlich in die Höhe trieben. Sie sollen den Behörden falsche Angaben zu den Gewinnen im vierten Quartal 2020 gemacht haben, indem sie unverkaufte Bestände von einem anderen Unternehmen einbezogen. Infolgedessen soll der Aktienkurs des Unternehmens im Januar 2021 von 42 Cent auf $1,20 pro Aktie gestiegen sein, was einem Marktgewinn von rund $84 Millionen entspricht. Einige Monate später soll Ignite fiktive Verkäufe von Vape-Produkten im Wert von $4,6 Millionen an ein erfundenes Unternehmen gemeldet haben, das von Paul Bilzerian kontrolliert wird. Bilzerian und Rohleder sollen den Verkauf rückdatiert haben, um den Eindruck zu erwecken, dass er bereits im Jahr 2020 stattgefunden hatte.
Rohleder soll zudem an der Erstellung von Dan Bilzerians Steuererklärungen mitgewirkt haben, die falsche und betrügerische Angaben enthielten, wodurch dem Staat $1,5 Millionen an Steuereinnahmen entgingen. Er bezeichnete Dans Las-Vegas-Villa, die er 2018 für $8,5 Millionen gekauft hatte, fälschlicherweise als Mietobjekt. In seiner Steuererklärung gab Rohleder jedoch die Adresse eines Hangars an einem internationalen Flughafen an. Außerdem soll er gelogen haben, indem er behauptete, der Verkauf von Ignite-Aktien im November 2018 sei ein langfristiger Kapitalgewinn gewesen, anstatt als kurzfristiger Kapitalgewinn, was zu einer höheren Steuerlast geführt hätte. Interessanterweise wurde das Hauptquartier in Las Vegas kürzlich von Dan für $25 Millionen zum Verkauf angeboten.
Paul Bilzerian und Ignite stehen wegen Betrugs an den Vereinigten Staaten und Drahtbetrugs vor Gericht. Rohleder ist wegen Verschwörung zum Wertpapierbetrug und Beihilfe zur Erstellung falscher Steuererklärungen angeklagt. Sollten sie in allen Anklagepunkten verurteilt werden, drohen ihnen bis zu fünf Jahre Haft für jeden Punkt der Verschwörung und bis zu 20 Jahre für jeden Punkt des Betrugs. Rohleder könnte für jeden einzelnen Fall von Steuerbetrug mit bis zu drei Jahren Gefängnis rechnen.
Diese Entwicklungen könnten uns allen mehr Aufschluss darüber geben, woher Dan Bilzerian seinen Reichtum bezieht. Derzeit ist Dan Bilzerian nicht auf der Liste der Angeklagten, auch wenn die Anklageschrift ihn mit "DB" abkürzt. Angesichts der Tatsache, dass Ignite als Angeklagter aufgeführt ist und Dan dessen offizieller CEO war, bleibt die Frage offen, was die Ermittler noch herausfinden werden und ob Dan auch in die Anklage einbezogen wird. Der Termin für die Anklageerhebung ist auf den 28. Oktober 2024 festgelegt.
US-Staatsanwalt Martin Estrada äußerte sich ebenfalls zu dem gesamten Fall und erklärte: „Diese Anklageschrift legt ein über Jahre hinweg andauerndes kriminelles Verhalten offen, das darauf abzielt, die Entscheidungen einer Aufsichtsbehörde zu umgehen, Investoren zu täuschen und den Internal Revenue Service (IRS) zu betrügen. Meine Behörde wird weiterhin alle notwendigen Mittel einsetzen, um die Interessen der Anleger zu schützen und die Stabilität der Wirtschaft unseres Landes zu sichern.“
Quellen - pokernews, latimes.com, aol.com, casino.org, mfncristianbarros.substack.com, greenrush.com, regtechtimes.com, lasvegas review-journal, justice.gov, sec.gov